Kurz gesagt:
Markus Backensfeld, 53 Jahre, Holzkünstler, Bonn
Länger versucht:
Abgestorben, abgefallen, fortgespült, Ende!
Und doch nicht. So manches Stück Treibholz findet seinen Weg in meine Werkstatt, um dort eine neue Bestimmung zu erhalten.
Ein Spaziergang am Rhein und es war klar. Schwemmholzstücke zeigten mir, dass noch etwas inne wohnt, dass es weitergeht, auch wenn die Blütezeit bereits vergangen war.
In die Hand nehmen, spüren, entscheiden. Mitnehmen oder nicht. Manchmal geht es schnell, manchmal dauert es. Jedes Stück Treibgut ist individuell.
Der Reiz besteht darin, herauszufinden, was mir das Holz sagen möchte und dies dann als Kunstwerk darzustellen. Vorher weiß ich nicht, was entstehen wird. Das Material gibt die Gestalt vor. Das Material begrenzt sie. Manchmal Kampf, manchmal Genuss. Immer ein Prozess. Kein Stück geht verloren. Es ist mir wichtig, die Geschichte eines jeden Holzstückes zu verstehen. Die Einzigartigkeit zu zeigen.
Wasser, Wind, Sonne, Pilze, Bakterien oder Insekten haben ihm zugesetzt. Dennoch ist es noch da. Jetzt beginnt die künstlerische Arbeit. Zurück ins Leben, zurück zu einer Bedeutung, egal wie schwer der Weg auch ist und wie lange er dauert. Es lohnt sich.
Am Ende des Prozesses steht die „Schönheit gelebten Lebens“. Manchmal eingängig, manchmal nicht.
Arbeitsweise:
Entdecken, Fühlen, Sammeln, Lagern, Sägen, Behauen, Fräsen, Raspeln, Feilen, Schleifen, Polieren, Ölen, Wachsen, Sockeln
Ergebnisse:
Holzskulpturen, Holzobjekte, Holzkunst, Kunstwerke